24 KUNSTLICHTER – Adventskalender
Deutsches Drahtmuseum
Im südwestfälischen Altena steht das Deutsche Drahtmuseum. Alle, die hierherkommen, gehen eigentlich auf die Burg Altena und lassen das Drahtmuseum beim Aufstieg erst einmal rechts liegen. Drahtmuseum klingt auch nicht besonders interessant oder einladend. Würden die Burgbesucher/innen nicht ein kostenloses Ticket zum Burgticket dazubekommen (buy one get one free), würden sie das Museum beim Abstieg wieder rechts liegen lassen.
Mit etwas Restneugier erweist sich das Drahtmuseum als Schatzkästchen. Und je weiter man in die gut ausgeleuchtete Ausstellung vordringt, desto mehr wird einem bewusst, dass im täglichen Leben ohne Draht gar nichts ginge. Telefon, Kugelschreiber, Regenschirm, Fahrrad, Gitarre, Reißverschluss und Türschloss – um nur einige Beispiele zu nennen. Tatsächlich ist in fast allen Gegenständen in irgendeiner Form Draht drin.
Vom Kettenhemd zum Supraleiter
Im Rundgang durch das Museum, das früher eine Drahtfabrik war und in dem original und noch funktionsfähige Drahtziehermaschinen stehen, gibt es neben der industriellen und technischen Verwendung auch Kunstobjekte – wie das bezaubernde Drahtkleid von Drior (siehe Abb.).
„Vom Kettenhemd zum Supraleiter“, damit wirbt das Deutsche Drahtmuseum. Altena ist seit dem Mittelalter das Zentrum des deutschen Drahtgewerbes. Viele Redewendungen stammen aus diesem alten Handwerk, so wie Draht- und Strippenzieher, auf Draht sein und eine lange Leitung haben.