Ritt auf dem Vakuumpferd

Schon gewusst, dass Basen ätzend sind?

Basen und Säuren

Veraltet für Cousine, sagt der Duden, ist die Base familiäre Gegen- oder Mitspielerin des Vetters. Für Google rankt der Mobilfunkanbieter an erster Stelle. Bei Wikipedia steht sie unter ferner liefen. Vetternwirtschaft gibt es noch, Basenwirtschaft hat es nie gegeben, was wahrscheinlich mit den zu vernachlässigenden weiblichen Eigentumsanteilen am Gesamtvermögen zu tun hat. Dafür gibt es ein Basenmilieu. Und um dieses geht es hier.

In unserem komplexen körpereigenen Stoffwechsel gibt es Basen und Säuren. Den meisten Menschen ist das egal oder sie wissen es gar nicht. Einzig Magensäure oder die muskelkaterverdächtige Milchsäure haben einen Touch von Volksverständnis. Was bei der Milchsäure aufgrund ihrer Wirkung schon anklingt, ist, dass zuviel von ihr nicht gut tut. Und die daraus folgende Formel lautet tatsächlich: Zuviel Säure ist nicht gut für den Körper.

Säure ist ätzend und Base ist ätzend

Hier treffen zwei echt ätzende Protagonisten aufeinander. Sie haben glücklicherweise nicht die gleichen Zielgruppen und sperrt man sie in einen Raum, potenziert sich nicht etwa ihre zerstörende Wirkung, sondern sie neutralisieren sich gegenseitig. Sie werden zahm wie Lämmchen auf der vorösterlichen Frühlingswiese.

Basenanteile an der Börse im Aufwärtstrend

Basen sind gut, also kriegen sie 80 Prozent Anteile an der körpereigenen Firma. Und die Säuren geben sich mit 20 Prozent zufrieden? Neee, die sind echt sauer. So, sauer, dass sie ihren Frust mit Alkohol, Fritten, Hamburgern und gesalzenen Nüssen runterspülen, was ihren Anteil am Aktienpaket deutlich erhöht – jedoch nur kurzfristig. Die Firma ist an langfristigen Gewinnen interessiert, nicht an spekulativen Tagesumsätzen. Für die sind aber die Basen die besten. Also muss reguliert werden, damit die Basen eine Chance haben.

Worum geht es hier eigentlich?

Das Basenthema, auf dem ich gerate so schön herumreite, hat mich gepackt. Auslöser ist mal wieder ein Netzwerkabend der Bonn Femmes, von denen ich unregelmäßig berichte. Wir treffen uns in Troisdorf (gesprochen: Troosdorf) bei Valebo (lat.: ich werde gesund sein) und Maya Bernlöhr erzählt diese wunderbaren Basen- und Säuregeschichten. Sie hat in ihrer Praxis so eine Art Pferd stehen, das ist ein verkleidetes Fitnessgerät und heißt Vakuumstepper. Diese Maschine holt die Säure aus uns raus. Ulla Menger ist eine mutige Propandin und spürt, wie die Luftleere an ihren Säuren zerrt. Wenn die Säure sich löst, macht sie das im Wasser, also völlig unätzend.

Zusammen mit diesem Pferd, einem großen Anteil an täglicher Frischluftzufuhr und gesunder basischer Ernährung können wir gesund werden. Basisch essen wäre für mich persönlich nicht einmal eine (große) Umstellung: viel Gemüse, kaum Fleisch und Fisch, keine Milchprodukte, wenig Süßes und fast keine Chips oder Alkohol.

Maya Bernlöhr kann das besser erklären als ich. Ich muss immer Metaphern bilden und mir mit Analogien die Logik meiner körpereigenen Stoffe näherbringen. Dabei reicht ein Blick auf und der Versuch der phantastischen Probierer, die Maya uns serviert: der grüne Smoothie aus Trauben, Banane, Granatapfel und Spinat, das rote Fruchtmus aus Him- und Gojibeeren, einem Hauch Minze sowie die Mandeltörtchen mit Spinat, Tomate und etwas Ziegenkäse. Köstlich.

Im basischen Milieu

Die Base hat also ein Revival verdient. Nennen wir sie die Retrobase aus dem basischen Milieu. Sie ist willkommen. Sie soll bleiben. Sie soll ihre Basenfreundinnen einladen. Sie reiten das Vakuumpferd und trinken grüne Smoothies. Sie sind sowas von nichtsauer, dass sie soagar ein paar Säuren zur Abwechslung einladen. Und auch die fühlen sich im basischen Milieu rundum wohl.

…. watch out for the next Bonn Femmes Femmissage

 

2 Kommentare zu „Ritt auf dem Vakuumpferd

  1. Faszinierend, wie du mit der Sprache spielst! Lehrreich und unglaublich witzig!

    Gefällt 1 Person

    1. Danke vielmals Petra, im Sachbuchbereich tummeln sich die Basen bestimmt auch, oder? LG

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