Seit 2 Wochen mache ich den Onlinekurs ichMOOC zu „Mein digitales Ich“. Kommt mir vor wie ein Selbstversuch. Ich stelle mein digitales Profil auf den Prüfstand. Habe bisher gut durchgehalten.
Vier Badges als Belohnung erhalten. Weil ich Videos geguckt und mich an der Forendiskussion beteiligt habe.
Krise in der ersten Woche
In der ersten Woche ist Identität das Thema. Es geht um Profilbilder und digitale Vorbilder, um Transparenz und Dauerhaftigkeit.
Sperrig. Wie trenne ich mein privates ich von meinem beruflichen ich? Wir sind doch gar nicht zwei, wir sind eins. Meine erste Onlinekurs-Krise. Trotzdem erhalte ich die Auszeichnungen.
MOOCbar: Das Präsenzformat
Nicht nur bin ich anwesend – ich moderiere sogar. Moderieren in der MOOCbar heißt den Anwesenden in der VHS Bonn Rhein-Sieg den Ablauf erläutern, sich für die vielen technischen Schwierigkeiten bei der Live-Übertragung des Expert/innen-Inputs zu entschuldigen, die Frage für den Chat zu formulieren und in die Tastatur zu geben. Unsere Frage wird nicht beantwortet. Andere schon. Heute machen 34 Volkshochschulen in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz mit.
Erstes Live-Video: Der digitale Tod
Beziehungswiese seine Unmöglichkeit. Schwieriger Anfang. Ich sterbe, aber meine Daten nicht. Im Vordergrund steht die Frage: Was geschieht mit unseren Daten, wenn wir das Zeitliche segnen? Die Expertin sagt:
Löschen unmöglich: Grabauf Grabab
Birgit Aurelia Janetzky: Das digitale Ich im Todesfall. Das ist keine Warnung. Vor dem Internet zu warnen macht keinen Sinn. Es ist da und wir sind drin. Jedenfalls ein Teil von uns. Solange es das Netz gibt, sind wir unsterblich. Facebook ist bislang das einzige Netzwerk, auf dem man ein Profil in den Gedenkzustand versetzen lassen kann. Das Portal Gedenkseiten.de erklärt, wie das genau geht.
Leute, setzt ein digitales Testament auf. Bestimmt zu Lebzeiten, was mit euren Daten passieren soll, wenn ihr nicht mehr seid. Wenn nur noch eure Profilnamen und Passwörter durch den Äther geistern. Eine weitere nicht beantwortete bzw. beantwortbare Frage: Wie viele Tote leben im Internet weiter? Ist mir irgendwie zu morbide.
Die zweite Woche ist vergleichsweise easy
Es geht um die Community und wie ich sie aufbaue. Kann Follower kaufen oder die Finger davon lassen. Beginne mit einem Blog – sagt der Experte. Okay, hab´ ich.
Die Experten sind Ibrahim Evsan und Holger Ahrens.
Holger Ahrens kann ich folgen, bei Ibrahim Evsan überlege ich noch. In Videos erklären sie, wie ich meine Wichtigkeit im Netz erhöhen kann: Die 7 wichtigsten Sozialen Netzwerke bedienen, „tolle und geile Sachen“ posten.
Zwischenfrage: Welches sind die derzeit 7 wichtigsten Plattformen? (dafür gibt es Punkte)
Zweites Live Video: Vorbilder oder Alleinunterhalter?
Der Experte André Krüger (@bosch) erzählt, warum er so viele (56.000) Follower hat: „Die Gunst der Stunde“ und „damals (2007) kannten wir uns alle“. Das hilft einer Neueinsteigerin in die Sozialen Netzwerke nicht weiter. Sie muss aktives Identitätstraining betreiben: Bloggen, posten, kommentieren, liken. Vor allem liken. Die Hippen liken. Gibt es Vorbilder? Daruf gibt @bosch keine Antwort. Er ist keins (meine persönliche Meinung, aber vielleicht gehöre ich nicht zur Zielgruppe).
Fragen aus dem Live-Chat: Wie lange brauchst du für einen Blog?
Krüger sagt: Das kommt darauf an.
Bist du ein Meinungsmacher?
Ja, vielleicht in Sachen Kaffee und Röstereien. Ich kenne die Röstszene gut und kann dir empfehlen, in welcher Stadt du in welches Café gehen musst.
Verdienst du Geld damit?
Nein.
Es gibt eine Studie
zur Authentizität auf facebook. Das christliche Medienmagazin pro kommt in seiner Studie zum Ergebnis, dass facebook die Menschen unglücklich macht.
Noch zwei Wochen. Dieser Onlinekurs wird mein Leben verändern. Vielleicht auch nicht.