Das erste Mal: Rosetta, Philae und 67P

kidsESArosettaWenn heute Rosetta ihren kleinen Lander auf dem Kometen absetzt, werden die Väter der Mission ihre Arme in die Luft reißen und jubeln. Manche werden weinen. Das Weltall-Spektakel hat echte Blockbuster-Qualitäten. Für Millionen von Menschen. Auch für mich.

Wo kommen wir her?

Warum herrscht im Mainstream der Medienberichterstattung so großes Interesse an dieser wissenschaftlichen Mission? Weil es um nichts Geringeres geht als um die Beantwortung der beiden Fragen: Wo kommen wir her? Wie entstand Leben auf unserem Planeten?

Und aus einem anderen Grund: Es ist das erste Mal. Das erste Mal in der Menschheitsgeschichte landet eine von Menschen des Planeten Erde gebaute Maschine auf einem Stern – einem Kometen, genau gesagt. Erste Male sind der Traum jeder Einschaltquotenpolitik. In unseren Zeiten, wo fast alle Extreme bezwungen, Berge bestiegen, Tiefen getaucht und Entfernungen zurückgelegt sind, haben sie eine besondere Qualität.

Das Erkenntnisinteresse ist also aus vielerlei Gründen sehr hoch. Inwieweit der Staub des Kometen unser Wissen um unsere eigene Existenz anreichern wird, werden wir dann in den folgenden Monaten erfahren.

Symbolkraft der Namen

Hier einige Facts über die Mission. Sie lesen sich ganz gut, denn wie immer geben sich die Weltraumbehörden viel Mühe bei der symbolischen Namensgebung ihrer teuren Schützlinge, die sie ins All schießen.

Rosetta_arrives_at_cometRosetta: Die elegante Raumsonde, Orbiter genannt, hat ihren Namen vom berühmten Rosetta-Stein, der aufgrund seiner bilingualen Inschrift vor nahezu 200 Jahren dazu führte, Ägyptische Hyroglyphen fortan entziffern zu können. Rosetta wiegt 2.900 kg (inklusive 1.670 kg Treibstoff und 165 kg wissenschaftlicher Nutzlast).

Philae_touchdownPhilae: Der kleine Philae ist das Landegerät, das Rosetta huckepack mit in den Weltraum genommen hat, um es sanft auf dem Kometen abzusetzen. Dort  soll er den Staub und den Kometenkern erforschen. Philae heißt nach der Nil-Insel, auf der Rosetta gefunden wurde. Per Funk teilt der Lander dann Rosetta seine Ergebnisse mit und wahrscheinlich hört die ESA (european space agency) dann mit. Philae wiegt gerade mal 100 kg.

Der Komet heißt 67P/Churyumov-Gerasimenko nach seinem russischen Entdecker und könnte mit diesem Namen direkt der Geschichte Der kleine Prinz entstammen. Er stammt jedoch aus einer sonnenfernen und kalten Regionen und führt viel Eis. Wissenschaftler bezeichnen ihn als „Schmutzigen Schneeball“, der normalerweise in den äußeren Regionen des Sonnensystems bleibt. Doch 67P/Churyumov-Gerasimenko ist in eine Bahn eingeflogen, die ihn in die Nähe der Sonne bringt. Das Sensationelle am Kometen ist: Er besteht aus dem ursprünglichen Material, also Gas und Staub, das die junge Sonne vor 4,5 Milliarden Jahren umgeben hat und aus der die Planeten entstanden sind.

Komet67P

 

 

 

 

 

Gute Nachrichten vor der Landung

… aus der ESA-Zentrale: „Controllers report both mothership and descent robot to be in excellent shape.“

Rosetta und Philae geht es gut, sie sind in ausgezeichneter Verfassung.

Ich wünsche eine glückliche Landung.

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